Für Schulen!

Einsatz von „Ton-Bildern“ im Unterricht
– Grundgedanke
– Beispiel
– Einsatz in Schule
– Motivationen und Erfahrungen für SchülerInnen
– Herstellung / Kosten / Hilfen / Kontakt


Grundgedanke
Die Idee der multimedialen Ton-Bilder wurde vom künstlerischen Leiter des NEUE HEIMAT-Projektes (Hans Ferenz) entwickelt und eignet sich für einen fächerübergreifenden Einsatz im Schulunterricht ab Klassenstufe sieben.

Der einfache Grundgedanke ist, Töne durch Einsatz künstlerische Mittel (Zeichnung, Collage, Fotografie, Malerei etc.) in Bilder, Figuren oder Installationen zu „übersetzen“ und schließlich Werk UND Audio-Ton gemeinsam auszustellen.

Der eingesetzte Audio-Ton kann ein bereits vertontes, musikalisches Werk sein (Klassik, Pop-Song etc.), ein vertonter Audio-Text (gelesenes Gedicht, Hörbuch-Ausschnitt, historischer/politischer Original-Ton etc.) oder ein extra produzierter Audio-Take.


Beispiel
Im Verlauf des Projektes NEUE HEIMAT wurden in acht Schulklassen jeweils ein Gespräch mit Zeitzeugen/Flüchtlingen über „Alte Heimat / Flucht / Neue Heimat“ durchgeführt (z.B. Foto: Gespräch mit Frau Erdan, Kurdin, geflohen aus der Türkei, seit mehreren Jahren in Deutschland). Die Gespräche wurden aufgezeichnet und die Statements der Schülerinnen und Schüler anschließend zu Themenblöcken sortiert und verdichtet.

Erasmus Zeitzeugin Erdogan DSC03578An einem Folgetermin, im Kunstunterricht, wurden den SchülerInnen die Audio-Blöcke mehrfach vorgespielt. Eingeteilt in kleine Gruppen, bis zu vier Personen, wählten sie einen der Audio-Blöcke aus – zum Beispiel zur Frage: „Aus welcher Heimat kommen wir?“


OTB 4 – St-Marien – Berliner Baer mit QRGemeinsam, innerhalb der Gruppe, wurde abstrahiert, über Skizzen eine Bild-Idee bzw. „Übersetzung“ des Audio-Tones entwickelt und ebenfalls gemeinsam auf einer runden Holzscheiben realisiert. (Foto: Ton-Bild aus dem Berliner St-Marien-Gymnasium / Acryl-Farbe / Holztafel mit 60cm Durchmesser)




01 6xFür jeden Audio-Ton wurde ein eigener QR-Code generiert und auf das fertige Werk aufgeklebt – vgl. Abbildung Holzscheibe, rechts/mittig.








Handy-Seite-Ton-BilderSchließlich wurden die Werke in den jeweiligen Schule ausgestellt. Die Ausstellungsbesucher konnten nun mit ihren Smartphones die aufgeklebten QR-Codes scannen, erreichten die im Internet eingerichtete Seite mit der zum Werk gehörenden, hinterlegten MP3-Datei und konnten über die Play-Taste den Audio-Ton starten.

Weitere Beispiele: Ton-Bilder




Einsatz in Schule
– Ton-Bilder können ab Klassenstufe sieben fächerübergreifend eingesetzt werden. Möglich sind „Übersetzungen“ von Schulchor-Liedern, klassischer Musik, Pop-Songs, Gedichten, zeitkritischen/politischen Reden/Statements u.a.
– Ton-Bilder ermöglichen ein kreatives und zugleich sehr individuelles, den Fähigkeiten der SchülerInnen entsprechendes Arbeiten an Themenfeldern.
– Besonders das projektorientierte Arbeiten ermöglicht eine thematische Auseinandersetzung in unterschiedlicher Tiefe, auf allen Niveaustufen (Inklusion).
– Durch die multimediale Arbeit vertiefen die beteiligten SchülerInnen intensiv die ausgewählten Inhalte.
– Die „Übersetzung“ des Audio-Tones in ein künstlerisches Werk fordert und fördert die Reduktion eines Themas auf wesentliche Aspekte und deren kreative Abstraktion.
– Im Rahmen einer (schulinternen) Ausstellung „outen“ die Schülerinnen und Schüler über ihr Werk ihre Position zum bearbeiteten Thema und bringen sich auf diesem Weg in eine (schul-)öffentliche Diskussion ein, erfahren Feedback und Auseinandersetzung.


Motivationen und Erfahrungen für SchülerInnen
In der Regel gilt ein Handy-Verbot in Schulen. Wird es für den Ausstellungsbereich aufgehoben, ist den ausgestellten Werken eine hohe Aufmerksamkeit sicher:

– In Folge erfahren die gestaltenden SchülerInnen, wie über Kunst/Ton-Bilder gesellschaftliche und/oder kulturelle und/oder schulspezifische Diskussionen und Prozesse initiiert oder befördert werden können.

Ausstellung 4r

– Die Ausstellungsbesucher, in der Regel SchülerInnnen, erleben eine Bild-Ton-Ausstellung, die ganz individuell begangen und erfahren werden kann. Über die Offenlegung des Ausgangs-Audio-Tones werden sie zudem in den Gestaltungsprozess einbezogen.

– Besonderer Bedeutung erhält dabei das Wissen, dass die ausgestellten Werke von MitschülerInnen erstellt wurden. In der Regel führt dies nach einem Abgleich von eigener und gestalteter Interpretation zu einer (inneren) Diskussion über das Themenfeld und den eigenen Standpunkt.

Weitere Beispiele: Ton-Bilder


Herstellung / Kosten / Hilfen / Kontakt
Die Herstellung von Ton-Bildern erfordert keine zusätzlichen finanziellen Aufwendungen. Der gesamte Produktionsprozess kann an schulintern vorgegebenen Rahmenbedingungen angepasst werden:

Audio-Ton:
Zu Beginn steht die Entscheidung:
– ob auf bereits veröffentlichte Audio-Produktionen zurückgegriffen wird: Musik, Texte, Hörspiele, historische Originaltöne, aktuelle Nachrichten …
– oder ob/wie/wo eigene Audio-Aufnahmen produziert werden – z.B. Mitschnitte aus dem Schulbetrieb: Chor, Zeitzeugentreffen, Schultheater, Aufnahme von Schülertexten, Reportagen, eigene Hörspiele …

Gestaltung:
Die kreative „Übersetzung“ der Audio-Töne in Bilder/Figuren/Installationen lässt sich an das Leistungsvermögen jeder Schulklasse anpassen, kann mit vorhandenen Materialien realisiert werden UND ist fachübergreifend mit nahezu allen Themen kombinierbar. Als Zeitrahmen von der Ideenfindung bis zum Bild werden min. fünf Schulstunden empfohlen.

QR-Codes und Internet:
Möchten Sie die QR-Codes und die notwendigen Internet-Seiten nicht selber herstellen, gilt für den nicht-kommerziellen Einsatz in Schule und Jugendarbeit zur Zeit folgender, kostenfreier Service:

– Über das Kontaktformular können Sie bis zu zwölf QR-Codes anfordern. Sie erhalten die Codes per Mail, und müssen diese dann nur noch ausdrucken, ausschneiden und auf das Werk kleben. Pro Audio-Ton benötigen Sie einen QR-Code.
– Zusammen mit den QR-Codes erhalten Sie eine Mail-Adresse, an die Sie Ihre MP3-Dateien schicken.
– Für die Dauer Ihrer Ausstellung werden Ihre MP3-Dateien mit den notwendigen Smartphone-Seiten verknüpft (Muster siehe oben). Per QR-Scanner sind die Seite und damit auch Ihre Audio-Töne über Smartphones erreichbar und können beliebig oft abgehört werden.
– Die Inhalte Ihre MP3-Dateien müssen sich im Rahmen bestehender Gesetze bewegen, Sie haften für Ihre Inhalte.

Für weitere Informationen und Fragen benutzen Sie bitte ebenfalls das Kontaktformular. Gutes Gelingen!